Am vergangenen Wochenende heimste Jakob Schubert den 12. Staatsmeistertitel ein – für den Medaillenfavoriten bei den Olympischen Spielen in Paris zählen die Siege zu Hause mitunter immer noch zu den schönsten; vor allem wenn sich im Publikum eine Gruppe an jungen Talenten befindet, mit der der 33-jährige Rekordweltmeister tags davor im Rahmen seines Klettercamps Wissen und Erfahrung geteilt hat.
Konkrete Zielsetzung, Selbstvertrauen und Motivation
„Es waren die besten 13, 14-Jährigen dabei, die wir in Österreich zurzeit im Klettersport haben, mit schon zum Teil internationaler Wettkampferfahrung. Die haben sehr große Ziele und wissen, wo es hingeht. Das merkt man am Auftreten, welche Routen sie einsteigen und worüber sie reden wollen,“
zeigt sich Schubert begeistert. „Ich selbst habe mit zwölf angefangen zu klettern und kann mich sehr gut hineinfühlen, wie es damals war, was hat mir damals viel geholfen, was hat mir mein Trainer mit auf den Weg gegeben.“
Ein Trainingstag mit Jakob Schubert im Kletterzentrum Innsbruck für die größten Talente des Landes – so die Vorgabe für die zweite Auflage des Jakob Schubert Klettercamps. Neben einer sehr engen Zusammenarbeit mit dem Kletterverband, der die handverlesenen Einladungen ausgeschrieben hat, wurden zwei zusätzliche Plätze über die „Wir macht‘s möglich“ Kampagne von Raiffeisen Tirol verlost.
Für fünf Mädchen und vier Burschen aus Wien, Oberösterreich, der Steiermark und Tirol war es eine „große Ehre“ Tipps von einem der erfolgreichsten und erfahrensten Kletterer in der Halle wie am Felsen zu bekommen und direkt vom „beeindruckenden Vorbild“ Jakob Schubert zu lernen.
„Meine größten Ziele sind einmal 9c zu klettern und die WM zu gewinnen,“ weiß Christian Leitner aus Graz genau, was er will. „Jakob ist ein Vorbild für mich, weil er physisch so fit ist und immer mit so viel Selbstbewusstsein in die Wettkämpfe reingeht.“
Die zwei wichtigsten Tipps, da war sich die ganze Gruppe einig, waren die, dass man immer mehrere Lösungen für ein Problem parat hat und schon beim Einstieg in die Route genau weiß, was man Schritt für Schritt machen muss, um erfolgreich ans Top zu kommen.
Dass der Weg nach oben immer dem Stecken großer Ziele und dem Glauben an sich selbst bedarf, beweist Jakob Schubert nicht nur, wenn er sich auf sein nächstes größtes Ziel – Olympia in Paris – vorbereitet, sondern auch, wenn er sich die Zeit nimmt, sein Wissen an die nächste Generation weiterzugeben.
„Selbstvertrauen und Motivation sind extrem wichtig, will man es im Sport ganz nach oben schaffen. Ich kann in so kurzer Zeit natürlich nicht 20 Jahre Klettererfahrung mitgeben, doch wenn ein bisschen was bei den jungen Athleten und Athletinnen hängen bleibt, bin ich sehr zufrieden,“
fasst der Doppelweltmeister von 2023 zusammen.
„Ich bin sehr dankbar, dass Raiffeisen nun schon zum zweiten Mal mit mir diesen Weg gegangen ist und das Klettercamp unterstützt hat. Es braucht einen starken Partner, um so einen coolen Tag zu organisieren und damit den Nachwuchs-Klettersport in Österreich zu fördern.“
Der Name Jakob Schubert steht seit Jahren für Ausrufezeichen im internationalen Klettersport, im Wettkampf wie auch beim Felsklettern. Der 33-jährige Innsbrucker hat beim Olympia-Debut der Kletterer die Bronzemedaille gewonnen, ist sechsfacher Weltmeister, siebenfacher Gesamtweltcup-Sieger in unterschiedlichen Disziplinen und hält den Rekord für die meisten Weltcupsiege und die meisten Medaillen bei Titelkämpfen. Nach der erfolgreichen Qualifikation für Paris 2024 hat Jakob im September 2023 mit B.I.G. (9c) eine der schwierigsten Kletterrouten der Welt als erster Mensch erfolgreich durchstiegen. Kurz darauf gelingt ihm mit Alphane (9A) ein Boulder im härtesten Grad.