Simon Gietl befreit die Route Blutsbrüder (8b, 22SL)


Simon in Blutsbrüder
©Silvan Metz

Im Herbst 2022 eröffneten die drei Alpinisten Simon Gietl, Vittorio Messini und Matthias Wurzer eine der anspruchsvollsten bohrhakenfreien Klettertouren in den Dolomiten. In der markanten Südwand des Torre Trieste, die sich 650 Meter hoch erhebt, begingen sie eine Linie, die sowohl technisch sehr heikel als auch körperlich anspruchsvoll war – und das alles ohne den Einsatz von Bohrhaken. Die Tour stellte eine echte Herausforderung dar, bei der sie sich ausschließlich auf traditionelle Absicherung und ihre Kletterkünste verließen.

Simon Gietl mit freier Begehung von Blutsbrüder (22SL, 8b)

Nach fast zwei Jahren intensiven Trainings und mehreren Versuchen konnte Simon schließlich alle 21 Seillängen der Route frei klettern. Dabei hatte er im Laufe der Zeit verschiedene Seilpartner, darunter Vittorio Messini, Andrea Oberbacher, Davide Prandini und Simon Messner.

Die Route Blutsbrüder
©Silvan Metz

Für Gietl ist diese Route bis heute seine anspruchsvollste Erstbegehung. Er möchte sich herzlich bei seinen Kletterfreunden bedanken, die ihm mit viel Geduld und Vertrauen zur Seite standen und es ihm so ermöglichten, diesen Traum zu realisieren.

Es war für mich eine einzigartige und unvergessliche Reise, die ich erleben durfte, mit ihren Höhen und Tiefen. Niemals zuvor hat mich eine Erstbegehung so gefordert wie diese. Für all das, was ich geben musste, erhielt ich auch ebenso viel zurück, wofür ich überaus dankbar und glücklich bin!

Obwohl der sportliche Reiz der Erstbegehung, die Route schließlich frei zu klettern, im Vordergrund stand, war die Zeit mit Vito und Matthias während der Eröffnung das eigentliche Herzstück unseres Abenteuers. Es war ein grandioses Erlebnis mit Freunden, die den gleichen Traum teilten. In Wechselführung eröffneten wir die Tour und spürten gemeinsam die Aufregung in der Luft. Jeder mühevoll gemeisterte Meter war eine kleine Feier für uns, ein Schritt näher zum Gipfel, der uns mit Freude und Stolz erfüllte. Die gemeinsamen Lacher, der Schweiß in unseren Augen und das unbeschreibliche Gefühl von Kameradschaft machten diese Erfahrung unvergesslich.

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