Jakob Schubert veröffentlicht ungesehenes Videomaterial zu zwei der schwierigsten Deep Water Soloing Routen der Welt in zwei Teilen.
Jakob Schubert bei seiner DWS-Premiere
Auch wenn der Österreicher Jakob Schubert keine Motivation für die bevorstehenden Aufgaben braucht, so kommt der Videorelease von Teil 1 seiner erfolgreichen DWS-Premiere in Mallorca durchaus gelegen. Von wegen Abkühlung in der Sommerhitze und intensive Wettkampfzeit…
„Ich bekomme immer noch und immer wieder Gänsehaut, wenn ich mir die Bilder von ‚Alasha‘ ansehe!“ gesteht der Rekord-Weltcupsieger aus Innsbruck. Auch gut eineinhalb Jahre nach der ersten Wiederholung von Chris Sharmas ‚Alasha‘ und dem erfolgreichen Durchstieg von ‚Es Pontas‘ in Mallorca gerät Jakob Schubert beim Gedanken an die Zeit auf der Baleareninsel ins Schwärmen:
„2021 war der erfolgreichste Sommer meiner Karriere und gleichzeitig wahnsinnig nervenaufreibend. Die ersten Olympischen Spiele für unsere Sportart, meine Bronzemedaille, der Weltmeistertitel im Lead wenige Wochen später und der Weltcupsieg in Innsbruck davor. Den Mallorca-Trip hatten Mischa (Michael Piccolruaz) und ich den ganzen Sommer in Planung und zum Glück hat das auch wirklich geklappt. Das war der geilste Trip, den ich jemals gemacht habe – der perfekte Mix aus richtig zach ‘hineinfanateln’ und Urlaubsfeeling mit richtig cooler Crew und spitzenmäßigen Vibes.
Die DWS-Erfahrung war unglaublich! Dass ich die beiden schwierigen Touren von Chris Sharma in einem einzigen Trip wiederholen konnte, hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Die beiden Filme – Teil 1 wurde gerade released, der zweite Teil kommt nächste Woche – lassen mich diese Gefühlswelt aktuell wieder neu durchleben. Das Feeling so hoch über dem Wasser zu sein war schon etwas ganz Besonderes, das man in anderen Disziplinen nie so spürt!
Diese Disziplin ist tief in meinem Herzen drinnen und ich weiß, dass ich das in Zukunft noch mehr machen will. Spätestens nächstes Jahr wird es wieder so weit sein, denke ich. Vielleicht ist dann ja wieder nach Olympia.“
Bei der Kletterweltmeisterschaft in Bern (01.-12. August) nimmt der 32-Jährige das Thema Paris 2024 zum ersten Mal so richtig in Angriff. Für die ersten Drei in der Kombination Boulder und Lead gibt es ein Olympiaticket und da möchte der Innsbrucker direkt dabei sein. Die Erinnerungen an die beinahe unfassbare Bronzemedaille in Tokio sind auch zwei Jahre danach sehr präsent:
„Schon das ganze Jahr bereite ich mich darauf vor, besonders in der Kombination gut zu sein. Es dreht sich alles darum, sich wieder für Olympia zu qualifizieren und dadurch denke ich natürlich sehr viel daran.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Athleten habe ich den Vorteil, einer von dreien zu sein, die schon eine Medaille haben. Ich weiß, wie einzigartig es ist, bei Olympia dabei zu sein, dem enormen Druck stand zu halten und das Ziel zu erreichen, eine Medaille zu gewinnen. Deswegen will ich es wieder schaffen.
Ein gutes Jahr davor sind die Zeichen etwas anders als beim letzten Mal. Ich bin nicht in der absoluten Favoritenrolle. Im Moment sind sicher mindestens drei Athleten vor mir gereiht. In erster Linie wegen meiner diesjährigen Boulder-Performance.
Mir bei der WM einen der drei Plätze zu sichern, ist dennoch das große Ziel!“
Seit dem Weltcupsieg in Villars vor weniger als drei Wochen – 738 Tage nach dem Heimweltcup in Innsbruck 2021 – beansprucht der vierfache Weltmeister nicht nur den alleinigen Rekord für die meisten Weltcupsiege (23) für sich, sondern hat Lust auf eine weitere Brise Schweizer Siegesluft!
Der Name Jakob Schubert steht seit Jahren für Ausrufezeichen im internationalen Klettersport, im Wettkampf wie auch beim Felsklettern. Der 32-jährige Innsbrucker hat beim Olympia-Debut der Kletterer die Bronzemedaille gewonnen, ist 4-facher Weltmeister, 7-facher Gesamtweltcup-Sieger in unterschiedlichen Disziplinen und hält den Rekord für die meisten Weltcupsiege.